Regen und Bilgepumpe

[Pitcher]

Hallo Forum,
ich bin gerade in Kroatien und wir haben hier eine Sturm- und Regen Nacht hinter uns. Mein Boot liegt an der Hafenmauer und es ist nix passt.
Aber jetzt meine Frage: Mein Boot war voll mit Regenwasser. Ich habe den Hauptschalter für den Strom eingeschaltet und dann hat die Bilgepumpe automatisch das Boot geleert. Das habe ich drei Mal in der Nacht gemacht .Ab einem gewissen Wasserstand im Boot wird meine Batterie geflutet. Davor habe ich ehrlich gesagt etwas Respekt.
Wie ist das bei euch. Wo geht normal das Regenwasser hin? Läuft eure Bilgepumpe ohne den Hauptschalter einzuschalten automatisch an?
Würde mich über euer Fachwissen sehr freuen.
Grüße Andreas

[Atlas]

Um welche Art Boot handelt es sich denn?

Vorsorgliche Skipper platzieren die Batterie so hoch dass Wasser erst quasi im Endstation die Batterie lahm legt -deshalb die Frage nach Art des Bootes.
Die Frage der Lenzpumpe: das kannst du machen wie du willst. Es gibt automatische Lenzpumpen aber ich denke die meisten haben manuelle Pumpen verbaut . Oder?

Also ich würde erst mal das Boot kennenlernen .Wenn du schreibst dass dein Wasserstand schon so hoch ist würde ich schnellstens was ändern. Woher kommt das Wasser-kannst du schon im Vorfeld was ändern damit das Wasser woanders abfließt.Batterie höher positionieren.
Jetzt aber Schadensbegrenzung und wenn es nochmal regnet , je nachdem alle 2h abpumpen.Da wünsche ich dir eine gute Nacht viel Glück

[Pitcher]

Hallo Mathias,
es handelt sich um ein RIB mit GFK-Rumpf. Das Wasser steht darin wie in einer Badewanne. Die Batterie ist unter dem Steuerstand am Boden montiert. Ob man die höher setzen kann? Mal schauen.
Aber mich interessiert, wie das bei anderen Booten mit dem Regenwasser gemanagt wird. Beim Fahren springen ja die Lenzventile an oder die Bilgepumpe läuft automatisch an.
Aber am Stand, ohne Fahrt und viieel Regen....wo geht das Regenwasser hin?

[thball]

Hallo Andreas,

bei vielen RIBs ist der Boden höher als die Wasserlinie. Somit kannst Du den Lenzstopfen öffnen und das Wasser fließt langsam wieder ab. Ich lasse den Ablauf gerne mal offen. Somit habe ich kein Problem, falls ich mal beim Abdecken einen Fehler mache.

Ob das bei Deinem Schlauchboot funktioniert, kann ich Dir leider nicht sagen.

Eine automatische Bilgepumpe macht m.E. nur Sinn, wenn Du am Landstrom hängst. Dies ist i.d.R. bei größeren Booten mit IB oder Segelbooten verbaut.

Meine Batterien sind zwar in der Backskiste höher verbaut, aber wenn der Fußraum volllaufen würde, würde es irgendwann durch die Lüftungsklappen kommen. Somit bringt die Position der Batterie oft wenig. Hat man selten über dem Niveau der Schläuche verbaut.

[Pitcher]

Hallo Tom, das ist bei meinem RIB definitiv nicht so. Tiefster Punkt ist das Lenzventil und das kann ich von innen sehen. In einer Vertiefung davor sitzt die Bilgepumpe. Also keine Chance das Regenwasser anders abzuleiten wie über die Pumpe. Ist offenbar als Schönwetterboot konstruiert worden ;-)
Leider schaffe ich es nicht ein Foto einzustellen.
Danke für deine Antwort
Grüße Andreas

[bilderfuerst]

Ja letzte Nacht hat es in Teilen von Kroatien echt abghaust mit Wind und gewaltigen Regenschauern.

Mein Zar ist selbstlenzend, also da läuft das Wasser einfach ab weil der Boden über den Wasserspiegel liegt. Aber ich hatte auch mal kleinere Boote. Da habe ich einen Automatikschalter zur Lenzpumpe eingebaut, kann man nachrüsten und die Bilgenpumpe habe ich direkt an die Batterie angeschlossen, mit Sicherung.
Die Batterie war nie leer!!!
Und wenn ist es auch egal, besser als das Boot abgesoffen………
Ich bin da vorsichtig, eine leere Batterie kann man immer schnell und günstig ersetzen oder Nachladen, ein Boot voller Wasser ist viel mehr Schaden!

[rg3226]

Bei unserem Zar 53 ist der Ausfluß unter der Wasserlinie.
Da fließt nichts selbständig ab.
Das geht nur in Gleitfahrt.
Meine Stopfen sind von innen immer geschlossen.

Diese Stopfen sitzen vor der hinteren Sitzbank unten r.u.l.
Sie sind mit einem Schlauch mit den Rückschlagventielen im Spiegel verbunden.

Sehr schlecht wird es wenn diese Schläuche undicht werden.
Dann läuft dir das Boot voll.

Da ist eine automatische Bilgenpumpe schon von Vorteil.

Ich selber habe auch nur eine schaltbare Bilgenpumpe.

[dori]

Zitat von rg3226

Bei unserem Zar 53 ist der Ausfluß unter der Wasserlinie.
Da fließt nichts selbständig ab.
Das geht nur in Gleitfahrt.
Meine Stopfen sind von innen immer geschlossen.

Diese Stopfen sitzen vor der hinteren Sitzbank unten r.u.l.
Sie sind mit einem Schlauch mit den Rückschlagventielen im Spiegel verbunden.

Sehr schlecht wird es wenn diese Schläuche undicht werden.
Dann läuft dir das Boot voll.

Da ist eine automatische Bilgenpumpe schon von Vorteil.

Ich selber habe auch nur eine schaltbare Bilgenpumpe.

dann ist dein Motor zu schwer oder du hast zu wenig Luft in den Schläuchen!! Im BugStaufach Wasserbalast rein und schon läuft das Wasser im Heck ab

[OLKA]

Ich hatte auch immer das Problem, dass die Rückschlagventile der Deckslenzer undicht und das Deck unter Wasserstand, sobald der Benzin- und Wassertank voll waren. Ich habe die Schläuche abgeklemmt. Nun läuft das Wasser vom Deck in die Bilge und die Bilgenpumpe pumpt es wieder raus. Da bleiben die Füße trocken.

[thball]

Zitat von rg3226

Bei unserem Zar 53 ist der Ausfluß unter der Wasserlinie.
Da fließt nichts selbständig ab.
Das geht nur in Gleitfahrt.

Hallo Reiner,

schon einmal ausprobiert? Ich habe weder mit dem 53er, noch mit dem 47er jemals ein Problem damit gehabt. Selbst als das 47er mal bis zu den Lüftungsschlitzen voll war, floss es langsam ab.

Es dauert halt ein Weilchen.

[rg3226]

Zitat von dori

dann ist dein Motor zu schwer oder du hast zu wenig Luft in den Schläuchen!! Im BugStaufach Wasserbalast rein und schon läuft das Wasser im Heck ab

Naja ist schon alles in Ordnung.

Habe es mal aufgezeichnet wie tief die Ausgänge im Wasser liegen.

[rg3226]

Zitat von thball

Hallo Reiner,

schon einmal ausprobiert? Ich habe weder mit dem 53er, noch mit dem 47er jemals ein Problem damit gehabt. Selbst als das 47er mal bis zu den Lüftungsschlitzen voll war, floss es langsam ab.

Es dauert halt ein Weilchen.

Bisher nur beim ausspritzen auf dem Trailer.
Habe das Boot ja immer abgedeckt wenn ich es nicht gebraucht habe.
Ich muß es mal ausprobieren aber ob das funktioniert weil die Ausgänge unter Wasser liegen

[thball]

… die Ausgänge spielen keine Rolle. Die Eingänge im Fußraum müssen über der Wasserlinie sein.

[rg3226]

Zitat von thball

… die Ausgänge spielen keine Rolle. Die Eingänge im Fußraum müssen über der Wasserlinie sein.

Ja gut...ich probiere es demnächst aus.
Wenn das klappt ist mir das Zar noch sympathischer

[fujiku]

Zitat von Pitcher

Hallo Forum,
ich bin gerade in Kroatien und wir haben hier eine Sturm- und Regen Nacht hinter uns. Mein Boot liegt an der Hafenmauer und es ist nix passt.
Aber jetzt meine Frage: Mein Boot war voll mit Regenwasser. Ich habe den Hauptschalter für den Strom eingeschaltet und dann hat die Bilgepumpe automatisch das Boot geleert. Das habe ich drei Mal in der Nacht gemacht .Ab einem gewissen Wasserstand im Boot wird meine Batterie geflutet. Davor habe ich ehrlich gesagt etwas Respekt.
Wie ist das bei euch. Wo geht normal das Regenwasser hin? Läuft eure Bilgepumpe ohne den Hauptschalter einzuschalten automatisch an?
Würde mich über euer Fachwissen sehr freuen.
Grüße Andreas

Hallo Andreas,

diese Geschichte kommt mir sehr bekannt vor.
Ich habe mir auf Zureden ein RIB OHNE Pumpen gekauft.
Bei meinem RIB sind beide Lenzen unter Wasser.
Das heißt natürlich händisch schöpfen.
Aber als blutiger Anfänger glaubt man nicht an das Böse!!
BIS, ja so lange bis es in der Nacht um ca.2 Uhr im Hafenbecken von Rab einem fürchterlichen Gewittersturm ausgesetzt war.
Das Boot ging bis 2 Meter rauf und runter, ich habe es vom Quartier am Hang gesehen aber es hat dermaßen geblitzt dass es absolut lebensgefährlich war auch nur die Nase rauszustrecken.
Mehr als ein Stoßgebet war da nicht drin.
Also gingen wir schlafen und am nächsten Morgen sahen wir das Malheur!
Das Boot war über den Spiegel vollgelaufen und die Batterie ist ihrem Naturell
gefolgt.
Das Boot war voll bis zum Spiegel, irgendwann hat es einen Kurzschluss gegeben der das dicke Kabel geschmolzen hat.
Fazit - die Batterie, das Kabel mit den Anschlüssen und der Hauptschalter waren hin-klar.
Ich habe zuerst einmal alles ausgeschöpft, das Wasser war schön Ferrobraun und als erstes eine neue Batterie und Anschlüsse zum Glück nur 100 Meter entfernt gekauft aber der Hauptschalter war komplett hinüber und somit keine Chance es hinzukriegen.
Es gab aber auch Gutes, denn es war schon Donnerstag und Samstag war Abreise, die Gewohnheit den Motor am Ende der Ausfahrt hinaufzutrimmen ist mir sehr, sehr entgegengekommen und dann hat mich noch jemand zur Slipstraße geschleppt.
JETZT sieht es so aus: Ich habe eine Pumpe im Korpus und eine am oberen Lenzen.
BEIDE sind zusammengeschlossen und die habe ich bei einem separaten Schalter am Steuerstand zusammengeschlossen und DIREKT am Hauptschalter vorbei an der Batterie angeschlossen.
Wenn jetzt nur eine Wolke blinzelt schalte ich scharf und ich kann beruhigt schlafen-das War´s.
Ach ja, und immer aufpassen dass die Schwimmer nicht mit Geraffel bedeckt sind.