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Alt 23.05.2012, 15:49
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Frühschwimmer
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Boot Infos

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Zitat von DieterM Beitrag anzeigen
Hallo Freunde,

bei jedem Bootskonstrukteur oder auch Ingenieur würde es jetzt Alarm klingeln!

Warum? Ganz einfach, jeder Rumpf wird, wenn richtige Kontruktionsmaßstäbe angewendet werden, für bestimmte Motorisierungen und Hydro-Geschwindigkeiten ausgelegt. Dies gilt für Verdrängerfahrten als auch maximalen Gleitgeschwindigkeiten. Bei manchen Werften werden das optimale hydrodynamische Verhalten - schöner Begriff (!) - des Rumpfes sogar in Testbecken erprobt, besonders bei den Premium Herstellern.

Z.Bsp. das alte mir vorliegende Abnahme-Zertifikat des Ministerio di Transporti vom 15.9.1988 für das Boots-Modell MARLIN 480 enthält die geplante Höchstgeschwindigkeit mit 26 kn zusammen mit der max. Motorisierung und in der Regel belastet mit 2 Personen a 80 kg = 160 kg. Der Versuch diese Werte zu überschreiten führt automatisch zu instabilem Fahrverhalten. Dies ist nur ein Beispiel, die Auslegungen gelten aber für alle Schlauchboot-Hersteller die Qualitäts-Boote vertreiben.

Leute, bitte aufpassen, denn es geht hier um Strömungstechnik im Medium Wasser.
Moin Dieter, Alarmklingeln ertönen allerhöchstens Ingenieuren und Bootsbauern, die Deinen Beitrag lesen.

Ich brech zusammen, wir präsentieren die neueste DieterM Wortschöpfung: "Hydro-Geschwindigkeit"! Alter Verwalter, was soll das denn sein? Mir als Maschinenbauingenieur ist so etwas noch nicht untergekommen; ich könnte ja mal meinen alten Herren fragen, der ist Schiffsbauer, aber der jagt mich bei so einer Frage wahrscheinlich gleich vom Hof.

1. So genannte Schleppversuche mit Rissmodellen von Schiffsrümpfen werden fast ausschließlich bei Verdrängern durchgeführt und auch nur dann, wenn es sich um echt große Schiffe handelt. Gleitbootrümpfe werden heute am Computer berechnet. Hier kannst Du Dich mal schlau machen, wer und was in solchen Testbecken überhaupt Schwimmunterricht bekommt:
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2. Ich gebe Dir recht, dass ein Hersteller sein Boot auf eine max. Leistung auslegt und darüber hinaus keine Gewähr für sein Produkt nimmt, ABER was interessiert ein historisches Dokument über ein 4,8m Schlauchboot von Anno Dunnemals, Harry hat ein Gfk-Boot welches durchaus schneller sein kann als die lahme Gurke von 1988, dazu muss man allerdings die richtigen Maßnahmen ergreifen. Nur weil sich Herr Hellwig seine Kreta damals in der Entwicklung so vorgestellt hat, heißt dass ja noch lange nicht, dass man diese nicht tunen kann, wie man es bei vielen Rennbooten sieht, hier noch ein Stringer, dann noch eine Stufe, hier noch eine kleine Abweiserlippe und und und - oder halt eine anständige Trimmfläche zur Rumpfverlängerung.

Vielleicht ist gerade das die große Herausforderung, die Kreta schneller zu bekommen als vielleicht anderen lieb ist. Das kann doch nicht sein, dass diese Nussschale schneller ist als mein Ponton. Gerade in der Strömungsmechanik wird man immer wieder überrascht feststellen, dass auch unkonventionelle Lösungen zum Ziel führen können. US-amerikanische Bass-Boote zeigen immer wieder, dass auch völlig überpowerte Boote nicht zwingend untergehen müssen.

Harry, ich bin sicher, dass man auch Deine Kreta schneller bekommt auch ohne einen neuen Motor zu kaufen, aber 1. wird das glaube ich nicht viel schneller werden und 2. wird das viel Ausprobieren: wo ist die wirkliche Drehzahl, andere Propeller testen, Hydrofoil dran, wieder ab, statt dessen Trimmflächen an BB und StB, Klamotten hin und her räumen zum Trimm testen.

Und übrigens wichtig: Leute, bitte aufpassen, denn es geht hier um Strömungstechnik im Medium Wasser
Und ganz wichtig: Leute, bitte aufpassen, nicht immer gleich jeden Bockmist glauben, der aufgeschrieben wird.
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Viele Grüße, Peter
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P.S.: Wer lesen kann ist klar im Vorteil :zwinkern

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