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Alt 05.07.2009, 21:55
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DieterM DieterM ist offline
In Memoriam
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Boot Infos

Hallo Klaus,

nachdem ich mich mit WOMOs vor über 1 Jahr recht intensiv beschäftigt habe, und ... kein WOMO-Fahrer geworden bin, möchte ich auch nochmal was dazu sagen.

Du hast am Anfang Dein Budget auf € 10' limitiert. Dazu muß ich sagen, wenn Du ein guter Bastler-Schrauber bist, dann kannst Du Dich auf so ein Fahrzeug einlassen. Gute WOMOS auch in der kleinen Klasse liegen garantiert höher. Rotti hat sich sein Traum-WOMO im Landkreis Ebersberg geholt zu einem Schnäppchenpreis, und inzw. viel daran gearbeitet um es auf Vordermann zu bringen, aber er ist der geborene Schrauber und kann das Meiste selber instandsetzen oder umbauen. Kannst Du das auch als Jurist? Das weitere Manko der Low-Budget Fahrzeuge ist die Umweltplakette, weil sie eben alt sind und nicht die Umwelt-Vorschrften erfüllen. Das geht nur bei neueren Fahrzeugen und das teilweise nur durch aufwendige Nachrüstung.

Zum Fahrzeug selber solltes Du Dir unbedingt die Abmessungen ansehen. Die Breite und die Höhe, und dann die Gesamtlänge und deren Relation zum Radstand. Hier kommen der Platzbedarf, die Einfahrthöhe, und die Länge wegen dem hohen Wendekreis in die Überlegungen. Mit einem zu hohen Fahrzeug kommst Du an vielen Stellen nicht durch und streifst auch noch sämtliche Alllenbäume. Auch die Einfahrtshöhe in die Scheune kann zu einer Falle werden. Bei der Länge kommt das Problem mit der üblichen Parkplatzgröße in Ortschaften und auf anderen Abstellplätzen daher, und insbesondere wenn es ans Rangieren geht, ist eine große Länge sehr behindernd. Hast Du hinten noch ein Boot dranhängen, dann wird es noch schwieriger. Ein WOMO sollte deswegen nicht über 5,50 m Länge gehen um noch ausreichende Wendigkeit zu haben.

Der Innenraum ist sehr beschränkt, was den Aufenthalt betrifft, ev. ist auch der Schlafplatz eine Kathastrofe, weil zu eng, schlecht gefederte Unterlage, und wenig Luft da ist. Da sind Stockbetten schon eine Lösung, aber ohne gute Durchlüftung eine Strapaze. Hier ist auch die optimale Aufteilung ein Problem, hinten, vorne unten, vorne oben, es bleibt beim Kompromiß. Ist das Fahrzeug auch noch ein Kastenwagen, dann fehlt die nötige Isolierung gegen Hitze oder auch Kälte. Und wehe es fängt an zu regnen und Du kannst nicht mehr außerhalb unter dem Markisenvordach Dich aufhalten, dann merkst Du erst richtig wie eng es innen ist.

Du möchtest das WOMO zum Kurzspringen benutzen, dann überlege doch ob eine einfache Ausstattung ausreicht. Da kann eine einfache Pantry und eine Notlösung mit einem Porta-Potti von Vorteil sein. Eine eigene Toilette dürfte da überflüssig sein. Allerdings wäre das kein Fahrzeug für den Wintereinsatz, also bitte auch an den trockenen Unterstellplatz denken.

Hier könntest Du sowas finden Um Links zu sehen, bitte registrieren, und ich denke da an den Nouvelle Petit oder den VIP 540. Das Konzept ist toll durchdacht, auch bei den größeren Modellen.

Mich haben besonders die WOMOS aus der TIKRO Serie - ein SEITZ Unternehmen - beeindruckt, Teilintergriert und auch Halbintegriert. Allesamt mit GFK-Aufbau, solide und gut isoliert verarbeitet, ähnlich wie die Wingamm WOMOS aus Italien, und saubere Holzinnenausbauten, eben nach der SEITZ Qualität. Leider habe sie jetzt Ende Juni die Produktion eingestellt, nein nicht wegen Insolvenz, sondern aus Umsatzrückgang und Vernunft, denn der Markt ist wegen der Welt-Finanzkrise zusammengebrochen.

Aus meiner Sicht ist ein WOMO ein teures Fahrzeug, denn auch an den Zielorten muß zusätzlich Geld für Stellplatz etc. bezahlt werden, und der Unterhalt ist wahrlich nicht günstig. Es eignet sich eher für kurzfristige Ziele in der Haupturlaubssaison, wenn alle unterwegs sind und Urlaubsquartiere rar sind. Für unsere Bootstreffen ist ein WOMO enfach ideal. Aber das war es dann auch schon. Für Wochenlangen Urlaub halte ich eine Ferienwohnung für idealer.

Empfehlung: unbedingt erstmal mieten und prüfen ob Dir als Jurist ein solches Fahrzeug und deren Handhabung liegt.

Geändert von DieterM (05.07.2009 um 22:01 Uhr)
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