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timo 12.08.2007 01:05

wellenschlag vermeiden
 
hallo

ich habe mal eine frage,muß ich eigentlich wenn am ufer boote liegen die gleitfahrt unterbrechen,obwohl kein schild da steht????.:confused-
wir haben heute eine testfahrt nach einer reparatur mit einer sea ray 230 gemacht.
es war ein boot an der kaimauer angelgt,der bootsführer hat sehr stark mit den händen gerudert als wir vorbeigefahren sind,auf der anderen flußseite.
wir hatten allerdings auch 85 km-h drauf.

gruß timo

skymann1 12.08.2007 01:35

Hallo timo,
eigentlich gehört sich das so, das man dann runtergeht auf eine Geschwindigkeit bei der keine Wellen mehr entstehen.

Ich hab schon ein paarmal Steine hinter anderen hergeworfen aus Frust und wenn ich eine Knarre hätte wäre ich wohl auch schon im Knast, so wie manche vorbeiheizen.......

Denk Dir immer, es ist Dein Boot, was da liegt, am besten noch vor einer Spundwand (Kaimauer ist auch seehr nett), dann gehst Du automatisch vom Gas!

Außer der Abstand ist groß genug, so ab 100 m würde ich mir auch keine Gedanken machen, aber bei weniger, siehe oben!

Gruß Peter :chapeau:

Markus[LB] 12.08.2007 02:28

Hallo Peter,

also das Problem stellt sich bei uns gar nicht, da sind max. 3 kn erlaubt... wer in Gleitfahrt vorbeiheizt, hat sein Boot schon so gut wie geschrottet... ist eine Sackgasse... :lachen78:

Wobei man sagen muss, ein Schlauchboot wie unseres ist sowieso ein Fender, da passiert sowieso nichts und wenn ich in Gleitfahrt bin, dann macht es weniger Wellen, als bei ca. 5 kn ....

Bei größeren Booten in Gleitfahrt entsteht aber eine ungleichmäßig grössere Welle, da sollte man schon darauf achten, dass diese nicht andere Boote beschädigen kann. Die 100m Abstand die Du angibst sind in meinen Augen völlig ungenügend, die Welle schlägt dann eben erst sehr viel später an Land und Du siehst diese Welle eben gar nicht mehr, obwohl die da ist!
Wellen pflanzen sich nahezu unbegrenzt fort und das leider sehr weit ohne an Kraft zu verlieren. Der Energieerhaltungssatz gilt auch bei der Erzeugung von Wellen und diese gehen sehr weit, ohne nennenswerten Energieabbau. Dummes Beispiel, aber eindrucksvoll sind Tsunamis, die mit 800 km/h über den Ozean rauschen, ohne wirklich an Energie zu verlieren. Ein Boot macht natürlich nur Oberflächenwellen, welche aber auch locker imstande sind mehrere Kilometer weit zu wirken. Man kann das an der Küste meist wunderbar beobachten. Die Wellen die durch Boote erzeugt wurden sind zudem ganz anders als die natürlichen Wellen, im Schlauchboot erkennt man das sofort. Eine von Booten erzeugte Welle ist sehr viel "spitzer" und verursacht sehr viel mehr Bewegung, als eine "normale" Meereswelle, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Das hinterherwerfen von Gegenständen oder der Einsatz der Signalpistole ist kein aprobates Mittel, solche Unruhestifter zur Vernunft zu bringen. Viel besser ist ist, mit einem entsprechendem Boot ausserhalb des Hafenbereichs einmal deren Kurs zu kreuzen... besser mit zwei Booten. Die werden dann schon merken, was Wellen heisen.

Wassermotorräder sind übrigens Wellenerzeuger Nummer Eins, jedenfalls bei uns. Die Dinger sind kurz und meistens viel zu schnell, dazu noch schwer. Mittlerweile greift da die WaPo geziehlt durch... wehe die haben dann keinen Führerschein mit ihren 70 oder mehr PS... eine gute Einnahmequelle... :futschlac

Gruß Markus

PS: Ein gut angelegtes Boot kann allerdings auch einiges an Wellen ab, also da dürfte es keine Probleme geben, zu dem Thema fällt mir gerade ein, dass ich die Fender am Steg vergessen habe, die sind wieder mal bewachsen, da fällt einem dann nichts mehr ein, ausser dem Griff zur Salzsäure (die auch das Schlauchi von Muscheln befreien musste)

Stefan_W 12.08.2007 08:58

Hallo Timo!

Bis auf die "Knarre" :lachen78:, sehe ich das wie Peter.
Es ist eine Art "ungeschriebenes Gesetz". Wenn Boote am Ufer liegen, runter mit der Geschwindigkeit.

Andererseits:

Frage 165 (Bögen: A05,A07,A11):
Nennen Sie Bereiche, in denen die Geschwindigkeit zu vermindern ist, um Sog und Wellenschlag zu vermeiden.

Antwort 165
Vor Hafenmündungen und in Häfen;
an Lade- und Löschplätzen;
an den üblichen Liegestellen;
an Fährstellen;
auf gekennzeichneten Strecken;
am Schleusenbereich;
an Badestellen.

rotbart 12.08.2007 12:42

Zitat:

Zitat von Stefan_W
Hallo Timo!

Bis auf die "Knarre" :lachen78:, sehe ich das wie Peter.
Es ist eine Art "ungeschriebenes Gesetz". Wenn Boote am Ufer liegen, runter mit der Geschwindigkeit.

Andererseits:

Frage 165 (Bögen: A05,A07,A11):
Nennen Sie Bereiche, in denen die Geschwindigkeit zu vermindern ist, um Sog und Wellenschlag zu vermeiden.

Antwort 165
Vor Hafenmündungen und in Häfen;
an Lade- und Löschplätzen;
an den üblichen Liegestellen;
an Fährstellen;
auf gekennzeichneten Strecken;
am Schleusenbereich;
an Badestellen.

Die "Knarre" von Peter ist zu wenig, 2 cm Schnellfeuer würde solche I....... am Besten bremsen:schlaumei

Und wieso andererseits, da stehts doch deutlich

und drittens, natürlich ist es Sachbeschädigung und Du darfst zahlen, wenn ich Dein Kennzeichen lesen kann

Dass es auf der spanischen Hochsee komplizierter ist, darf einen nicht wundern :-))))

Markus[LB] 12.08.2007 13:00

Zitat:

Zitat von rotbart
Dass es auf der spanischen Hochsee komplizierter ist, darf einen nicht wundern :-))))

Jetzt halt mal die Luft an! Da ist es sehr viel einfacher... max. 3 kn sind erlaubt, überall da wo Boote liegen. Kontrolliert halt nur niemand, ob die Geschwindigkeitsbegrenzung eingehalten wird, aber das wird nicht lange so bleiben. Es wurden schon Radarkontrollen (oder Laserpistole) angekündigt...

Ist eben wie auf den Strassen, vor 5 Jahren konnte man noch durch Spanien heizen, wie man wollte, es gab einfach keine Kontrollen (dafür hohe Strafen, die nichts nützen wenn man nie erwischt wird). Heute gibt es bald mehr stat. Blitzer als in Deutschland und die Polizei hat sich auch hochgerüstet.

Die Franzosen machen es da noch besser, pünktlich zur Urlaubszeit liegt ab und an ein Polizist mit der Laserpistole auf der Brücke... natürlich an sehr einladenden Stellen (meist wenn es deutlich bergab geht und eine Zahlstelle in Reichweite ist). Wenn man dann in die Zahlstelle einfährt und nur ein bisschen zu schnell war (20 km/h), ist man ab so ca. 90 € dabei... :lachen78:

Aber die Strafen für Bootsfahrer werden schon entsprechend schärfer sein, als für Autofahrer... da wirds dann richtig lustig, pro km/h dann 10 € oder so... :futschlac :lachen78: :cool: :biere: :biere:

Gruß Markus

PS: Sicher wenn man ein Boot beschädigt, ist das Sachbeschädigung und man muss bezahlen, egal ob durch den von einem ausgelösten Wellenschlag oder ob man dagegen heizt. Bei Wellenschlag könnte sogar Vorsatz dazu kommen, dann zahlt man aus eigener Tasche da die Versicherung in dem Fall sicher nicht zahlen möchte (will ja sowieso nie zahlen, wer will das schon?!?).

Gummifetischist 12.08.2007 21:59

Heikles Thema...
 
Also ich bin als Segler ein gebranntes Kind. Ich versuche so rücksichtsvoll wie irgend wie möglich mit Wellen und Motorlärm (der bei einem größerem 4-Takter ohnhin minimal ist) umzugehen. Und ich verstehe das wenn man so richtig heissgeht... als Segler hätte ich da glaub ich auch schon ab und an zur Knarre gegriffen (natürlich nir für Schreckschüße ;-)), wenn ich so etwas mitführen würde. Aber viel kapieren einfach nicht, dass es WESENTLICH vernünftiger ist mit guter Gleitfahrt vorbeizuziehen als in Verdrängerfahrt. Mein Kahn produziert eine, für seine mickrige Größe, unheimliche Welle in Verdrängerfahrt - wirklich unangenehm in bestimmten Situationen. Trotzdem fahre ich jetzt in jeder Situation die "Rücksicht" erfordert in Verdrängerfahrt. Eigentlich Schwachsinn aber dafür schiesst mir keiner nach...

LG Thilo

thball 12.08.2007 22:26

Zitat:

Zitat von Gummifetischist
Aber viel kapieren einfach nicht, dass es WESENTLICH vernünftiger ist mit guter Gleitfahrt vorbeizuziehen als in Verdrängerfahrt. Mein Kahn produziert eine, für seine mickrige Größe, unheimliche Welle in Verdrängerfahrt - wirklich unangenehm in bestimmten Situationen. Trotzdem fahre ich jetzt in jeder Situation die "Rücksicht" erfordert in Verdrängerfahrt. Eigentlich Schwachsinn aber dafür schiesst mir keiner nach...

Hi,

Sog- und Wellenschlag zu vermeiden heißt nicht in Verdrängerfahrt zu sein, sondern so langsam zu fahren dass keine Wellen entstehen. Bedeutet wenn Du mit 12 km/h einen riesen Wellenberg nach Dir ziehst dann musst Du auf so eine Geschwindigkeit reduzieren, dass keine Welle mehr produziert wird. Die meisten Boote, die ich kenne machen beispielsweise bei 6 km/h keine Wellen. :futschlac

Sorry dass Du mit 40 km/h weniger Wellen machst als mit 12 km/h ist da kein Argument! :biere:

Dominic 12.08.2007 22:38

Eine interessante Zusatzfrage ist meiner Meinung noch, ob das Ganze auf Flüssen generell auch stromauf gilt, wo man mit einem kurzen Schlauchboot in echter Verdrängerfahrt kaum gegen die Strömung ankommt.

Chester 12.08.2007 23:06

Wer mal auf der Maas in Roermond (8kmh/Begrenzung und noch direkt neben einer Fährstelle) sein Boot im Uferbereich geankert hat, versteht das Bedürfnis nach Bewaffnung!!!

Ein Bayliner-Fahrer war sogar so dreist, mit geschätzten 30-35 km/h in 3 (in Worten: drei) Metern Abstand an meinem damaligen Zodiac vorbeizubrettern. Es hat mir den Schäkel aus dem V4A-Anker gerissen und Silke konnte Tauchen gehen. Wär die Schäkel-Verschraubung nicht aufgegangen (mein Fehler, mein Glück), hätt's mir wohl die Bugösenverklebung gekillt.

Reinhard

skymann1 12.08.2007 23:13

Hallo,
genau so wie Tom es beschreibt fahre ich auch, unter 7 km/h ist so gut wie keine Welle mehr vorhanden, dann muß ich halt 6 fahren, hab ich kein Problem mit.

Flußaufwärts, interessante Frage, hab ich noch nicht drüber nachgedacht, kann man dann die Fließgeschwindigkeit dazuzählen zu den, wie bei mir, 6 km/h und dann gibts trotzdem keine Welle...?

Kenne mich mit Physikalischen Regeln nicht aus, aber das weiß sicher irgendjemand anderer hier?

Die 100 m von oben bezogen sich auf mein jetziges Boot und moderate Gleitfahrt, da passiert am Ufer nichts mehr, das habe ich extra mal ausprobiert.

Gruß Peter :chapeau:

Gruß Peter

hobbycaptain 13.08.2007 00:33

Zitat:

Zitat von skymann1
Hallo,
genau so wie Tom es beschreibt fahre ich auch, unter 7 km/h ist so gut wie keine Welle mehr vorhanden, dann muß ich halt 6 fahren, hab ich kein Problem mit.

Flußaufwärts, interessante Frage, hab ich noch nicht drüber nachgedacht, kann man dann die Fließgeschwindigkeit dazuzählen zu den, wie bei mir, 6 km/h und dann gibts trotzdem keine Welle...?

Kenne mich mit Physikalischen Regeln nicht aus, aber das weiß sicher irgendjemand anderer hier?

Die 100 m von oben bezogen sich auf mein jetziges Boot und moderate Gleitfahrt, da passiert am Ufer nichts mehr, das habe ich extra mal ausprobiert.

Gruß Peter :chapeau:

Gruß Peter

Peter,
die Welle entsteht durch die Fahrt durchs Wasser, also vollkommen egal ob stromauf- oder abwärts.
Bei starker Strömung - z.B: bei viel Wasser bei uns in der Wachau, wo's dann Fliessgeschwindiglkeiten von 10 -15 km/h sein können, mach ich beim Lavieren (= das auf der Stelle Halten) schon einen Riesenwelle :lachen78: .
Muss dabei ja praktisch schon 12-15 km/h gegenüber dem Wasser fahren, um überhaupt auf der Stelle stehen zu können.

rotbart 13.08.2007 00:51

Also man muß unterscheiden zwischen Bug und Heckwelle
Die Bugwelle ist abhängig vom Rumpf (DG Rümpfe machen praktisch keine Welle) und natürlich der geschwindigkeit DURCH das Wasser.

Die Heckwelle ist natürlich auch abhängig vonArt, Drehzahl und Lage der Schraube, der Düse oder was sonst das Schiff antreibt.

Bei Wikipedia findet sich ein schönes Foto
http://upload.wikimedia.org/wikipedi...Bow_wave_1.jpg

skymann1 13.08.2007 01:00

Hallo,
DANKE,
also auf das DURCH das Wasser kommt es an, okay, leuchtet mir ein, fahr nur fast nie auf Flüssen und wenn dann hab ich noch nicht mit der Überlegung nach hinten geschaut, daher keine Erfahrung damit.

Gruß Peter

Frank.T 13.08.2007 09:41

Habe das auch oft erlebt, besonders beim Slippen an der Mosel im Strom, da versucht du dein Boot auf den Trailer zubekommen und ein netter Bayliner zieht mit Vollgas an dir vorbei, so dass das Boot vom Trailer springt und die nächste Macke im Rumpf zu reparieren ist.

Ein besonderes Problem hatten wir beim Treffen in Dresden, auf der Elbe, mit den Ruderern.
Wir mussten mit einer Gruppe von 16 Booten als Bergfahrer einiege Ruderer in gleicher Richtung überholen was ohne Wellen unmöglich war, die Fließgeschwindigkeit der Elbe betrug 6 - 8 Km/h und beim Überholen war eine Geschwindigkeit von mindestens 12 Km/h im Wasser nötig was große Wellen verursacht hatte.
Wir erhielten als Gruppe eine Anzeige und zum Glück hatte die WSP nach Klärung des Sachverhalts auch die Auffassung das diese Belästigung durch die Wellen unvermeidbar war.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:03 Uhr.

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